Wer war Fridolin Tschugmell?
Priester, Heimatforscher und Genealoge. *5.9.1896 Triesen, †9.9.1981 Spital Vaduz; katholisch, Österreicher, ab 8.12.1962 von Triesen. Sohn des Lorenz, Obermeister in der Weberei Triesen, und der Fridolina, geb. Keller, zehn Geschwister. 1912–15 und 1918–19 k.k. Staatsgymnasium in Feldkirch, 1915–18 Soldat im Ersten Weltkrieg. 1920–24 Studium der Theologie in Innsbruck und Chur, Priesterweihe am 20.7.1924. 1924–25 Pfarrprovisor und 1925–37 Pfarrer in Mauren, 1937–81 Pfarr-Resignat in Triesen. 1937–51 feierte Tschugmell als «Steg-Pfarrer» den Sonntagsgottesdienst im Steg, 1945–80 als «Schlosskaplan» den täglichen Gottesdienst auf Schloss Vaduz.
Tschugmell war der erste professionelle Genealoge in Liechtenstein und erforschte die Geschlechter der meisten liechtensteinischen Gemeinden. Ab 1931 publizierte er im JBL Auszüge aus seinen genealogischen Arbeiten. Er erstellte Familienbücher oder Stammtafeln für mehrere Gemeinden sowie tabellarische Stammbäume für rund 100 liechtensteinische Familien. Tschugmell ordnete alle Pfarrei- und Gemeindearchive des Lands neu, legte Sammlungen an (z.B. von Hauszeichen) und veröffentlichte mehrere lokalgeschichtliche Arbeiten zu seiner Heimatgemeinde Triesen. In den 1920er und 30er Jahren dokumentierte Tschugmell Einwohner und Dorfleben von Mauren fotografisch. 1937 silbernes, 1957 goldenes fürstl. liecht. Verdienstzeichen; 1969 Ehrenmitglied des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein.
Quelle: Franz Näscher, «Tschugmell, Fridolin», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein